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Parasit

Die Menschen werden zerrieben,

von der unfühlenden Maschinerie.

Die Gemeinschaft wird vertrieben,

sie sind Gefangene ihrer eigenen Fantasie.


Heiligt das göttliche Individuum,

macht für es jeden Finger krumm,

frei, frei, frei, die Freiheit bringt euch um,

dieser Fetischismus macht euch stumm.


Schlauer, besser, immer mehr Prozent,

opfere alles am Altar der Selbstoptimierung,

doch das Gold ist nur feine Legierung,

die Strafe wird beim Tod verhängt.


Gesellschaft ohne Gemeinschaft, euer Nachlass.

Parasitär euer Ideal.

Nur auf einen selbst ist verlass.

Banalität ist real.

1 Comment


iglus09.geheime
Mar 29, 2024

Insgesamt ist dein allgemeiner Verriss durch die Allegorie des Parasiten für unsere verdorbene Lebensweise angesichts der Verrohung des menschlichen Kontakts durch menschliche Interaktionen -,indem alles Unklare unterdrückt, die nackte Rohheit sich breit macht ("Wie man heutzutage Häuserwände aus einem Stück gießt, so wird der Kitt zwischen den Menschen ersetzt durch den Druck, der sie zusammenhält" Adorno) und Zartheit durch Zweckheit ersetzt wird -, der Aushöhlung der Freiheit durch mehr Freiheit und Fetischismus ("das Individuum als Monade" (Adorno, Minima Morelia: Plurale tantum) stellt die eigene Räuberbande aus inneren Trieben über die des Kollektivs), erschreckend passend, insofern wir selbst eben die Bedingungen unserer Unterminierung schaffen, bloß fehlt mir die Aussprache davon, wie wir alle "krumm" gemacht werden.

Gruß FK

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